3. Wiener NobelpreisträgerInnen Seminar

Wirtschaft


Am 2. Oktober 2008 wurde das dritte Wiener NobelpreisträgerInnenseminar mit einer Festveranstaltung / Wiener Vorlesung an der Universität Wien eröffnet. Die Nobelpreisträger Eric Maskin, Robert Mundell und Joseph Stiglitz hielten Vorträge zum Thema "Wirtschaft und Friedensforschung".

Das Seminar setzte am 3. Oktober 2008 die Fachvorträge der Nobelpreisträger an der Wirtschaftsuniversität Wien fort. Es schloss mit den “Economic Talks”, die von der Österreichischen Wirtschaftskammer veranstaltet wurden.

NobelpreisträgerInnen 2008


Eric Maskin © Cliff Moore

Eric S. Maskin

Eric S. Maskin wurde 1950 in New York geboren und wurde 2007 für seinen Beitrag zum optimalen Design von Marktmechanismen, Anreizverträgen und Institutionen mit dem Nobelpreis für Ökonomie ausgezeichnet.

Sein Doktoratsstudium der angewandten Mathematik schloss er in Harvard ab; danach ging er als Research Fellow an die Cambridge University. In Folge unterrichtete er als Professor am MIT und dann in Harvard. Zurzeit arbeitet er am Institute for Advanced Study in Princeton, New Jersey. Er ist Fellow bei der American Academy of Arts and Sciences, der Econometric Society und der European Economic Association sowie Corresponding Fellow in der British Academy. 2003 war er Präsident der Econometric Society.

Bekannt wurde Maskin vor allem durch seine Arbeiten zu der Frage, unter welchen Bedingungen gewisse Marktmechanismen (insbesondere Auktionen) bzw. Vertragsstrukturen zu einer effizienten Allokation privater Güter führen. Doch auch seine Beiträge zur dynamischen Spieltheorie haben hohe Beachtung gefunden.

Robert Mundell © Zoe Binqi Liu

Robert A. Mundell

Robert A. Mundell wurde 1932 in Kingston, Kanada, geboren. 1999 erhielt er den Nobelpreis für Ökonomie für seine Beiträge im Bereich der monetären Ökonomie und des internationalen Handels.

Nachdem er sein Doktoratsstudium am Massachusetts Institute of Technology (MIT) abgeschlossen hatte, unterrichtete er an der University of Chicago, an der Stanford University sowie am John Hopkins Bologna Center of Advanced International Studies. 1961 unterbrach Mundell die rein universitäre Laufbahn und schloss sich der Forschungsabteilung des Internationalen Währungsfonds an. Fünf Jahre später kehrte er an die University of Chicago zurück; seit 1974 ist Mundell ordentlicher Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Columbia University in New York.

Mundell wirkte im Währungsausschuss der Europäischen Kommission und beriet die Vereinten Nationen, die Weltbank, die amerikanische Notenbank, das amerikanische Finanzministerium sowie die kanadische und verschiedene lateinamerikanische Regierungen.

Der Schwerpunkt der Arbeit von Robert Mundell liegt in den Bereichen der internationalen Wirtschaftsbeziehungen sowie der Geld- und Währungspolitik (Mundell-Fleming-Modell).

Joseph Stiglitz © Torbjorn Berli

Joseph E. Stiglitz

Joseph E. Stiglitz wurde 1943 in Gary, Indiana, geboren. Der bekannte amerikanische Ökonom erhielt 2001 für seinen Beitrag zur Untersuchung von Märkten mit asymmetrischer Information den Nobelpreis für Ökonomie. Er wurde auch mit einer Reihe weiterer bedeutender Auszeichnungen geehrt; unter anderem wurde ihm die John Bates Clark Medal verliehen. Er ist Ehrendoktor der Wirtschaftsuniversität Wien.

Sein PhD Studium schloss Stiglitz 1967 am MIT ab. Danach ging er als Fulbright Scholar an die Universität von Cambridge, gefolgt von einer Tätigkeit als Professor an den Universitäten von Yale, Duke, Stanford, Oxford und Princeton. Heute unterrichtet Stiglitz an der Columbia Universität und ist der Herausgeber des Magazins "The Economists' Voice". Unter Präsident Clinton führte Stiglitz den Vorsitz des Council of Economic Advisors. Er diente als Vizepräsident und Chefökonom der Weltbank.

Joseph Stiglitz' bedeutende Arbeit zu Informationsasymmetrien diente auch als Grundlage für die Entwicklung des Effizienzlohnmodells von Shapiro/Stiglitz (Shapiro-Stiglitz Modell). Stiglitz ist für seine pointierte Kritik an der herrschenden Praxis der Globalisierung und für seine kritische Auseinandersetzung mit den Auswirkungen, die freie Märkte und die Aktivitäten von Institutionen wie IWF und Weltbank haben, bekannt.



Auftragskomposition

Gabriele Proy

Geboren 1965 in Wien, Österreich; diplomierte Komponistin, Klangkünstlerin und Instrumentalpädagogin für Gitarre; ihre Kompositionen werden in Europa, Australien, Japan, Kanada, Lateinamerika und den USA erfolgreich aufgeführt. Seit 2001 Präsidentin des Europäischen Forums Klanglandschaft FKL; lebt in Wien.

Im Rahmen der Veranstaltung fand die Uraufführung von „KIGEN“ statt. Das Werk entstand als Auftragsarbeit für das Wiener NobelpreisträgerInnenseminar.

Ausführende:
Manon-Liu Winter, Klavier